Protokolle, Listen, Etiketten … wer täglich draußen in Schächten und oben an Masten arbeitet, kennt sie. Für viele nerviger Papierkram nach der „eigentlichen“ Arbeit. Doch auch die Dokumentation gehört zur Arbeit, wie das Spleißen oder Messen. Für Bauherren, Netzbetreiber, Juristen – und letztlich auch für jeden Geschäftsführer selbst – sind sie jedoch Versicherung, Qualitätssiegel und Geld-zurück-Garantie in einem; vor allem aber ein Aushängeschild.

Denn wenn der Dienstleister nachweisen kann, was tatsächlich eingebaut, gemessen und dokumentiert wurde, sind Diskussionen um Qualität, Nachbesserung oder Zahlung in Sekunden vom Tisch. Und genau das wird immer wichtiger – vertraglich, haftungsrechtlich und technisch.

In Projektverträgen ist die Abnahme der Leistungen oft an nachvollziehbare und vollständige Dokumentation gebunden. Ohne korrektes OTDR-Protokoll, Spleißliste oder Etikettierung können Zahlungen zurückgehalten oder gar abgelehnt werden.

Das sind typische Anforderungen in Verträgen:

• OTDR-Messprotokoll mit korrekter Faserbelegung und -nummerierung

• Spleißprotokolle mit Dämpfungswerten < 0,3 dB

• Lückenlose Etikettierung an allen Endpunkten (ggf. mit QR-/Barcode)

• Fotodokumentation der Muffen-/Rangierarbeiten

Ohne diese Nachweise kannst kann der Unternehmer im Zweifelsfall nicht belegen, dass er normgerecht gearbeitet hat – mit möglichen Haftungsfolgen über Jahre.

Ein sauberes Netz lebt von sauberer Dokumentation. Denn spätestens bei Störungen, Umbaumaßnahmen oder Erweiterungen braucht es:

• OTDR-Auswertung zur präzisen Bestimmung und Ortung von Fehlerstellen

• Spleißlisten zur Ermittlung der Verbindungen

• Etiketten zur schnellen physischen Zuordnung

• Messprotokolle zur Qualitätssicherung und Langzeitüberwachung

Fehlt die Dokumentation oder ist sie lücken- oder mangelhaft, beginnt die Suche des Netzbetreibers im Ernstfall bei null. Die Folgen: stunden- oder gar tagelange Ausfälle, Störungsbeseitigung im Blindflug, unzufriedene Kunden – bis hin zu möglichen Regressforderungen.

Gute Doku ermöglicht:

• kürzere Störungszeiten = Vermeidung von SLA-Strafzahlungen

• schnellere Netzerweiterung = weniger Vor-Ort-Aufwand

• niedrigere Betriebskosten = keine Sucherei im Feld

Ein Beispiel aus der Praxis:

Ein Spleißplan in Excel vs. PDF-Protokoll mit Geo-Referenzierung – Ersterer kostet bei der Fehlersuche schnell 1–2 Mannstunden extra. Das summiert sich.

Wer sich als Dienstleister ernst nimmt, liefert nicht nur Glasfaser – sondern auch alle Informationen, um sie langfristig betreiben und warten zu können. Und das ist nicht nur professionell, sondern auch profitabel.

Denn am Ende ist saubere Dokumentation nicht bloß Nachweis – sie ist Qualitätsmerkmal und Türöffner.

Öffentliche Auftraggeber wie Städte, Kommunen und Landkreise – aber auch Carrier und Versorger – vergeben große Ausbauprojekte ausschließlich an Partner, die vollständige, strukturierte und normgerechte Dokumentation beherrschen.

Wer hier glänzt, hebt sich ab – und sichert sich nicht nur die Empfehlung durch zufriedene Kunden, sondern auch den Zugang zu den wirklich spannenden Ausschreibungen.

In unseren LWL-Workshops zeigen wir, worauf es ankommt. Mit Praxis, Tipps und dem, was in Ausschreibungen heute verlangt wird.

Der nächste Termin: 15.–18. Juli in Ottobrunn. Jetzt Platz sichern. Jetzt anmelden!